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Glückliche Frau
Tuesday, 15.11.22
5 Min.

Schnell abnehmen?

Die Hose drückt, der Bikini ist zu eng, die Bluse spannt – spätestens jetzt denken die meisten: Eine wirksame Diät muss her und zwar zackig! Dass schnell abnehmen innerhalb von kürzester Zeit auf lange Sicht nicht wirklich sinnvoll ist, ist dir wahrscheinlich bekannt: Hier lauern Hunger, Frust und der gefürchtete Jo-Jo-Effekt. Das Nestlé Ernährungsstudio ist der Sache auf den Grund gegangen, gibt Tipps darüber, wie du ohne großen Verzicht dauerhaft abnehmen kannst und beleuchtet den Dauerbrenner in Sachen „Schnell abnehmen“: die Saftkur.

Aber ganz von Anfang: Musst du wirklich (schnell) abnehmen?

Bevor du mit Diäten oder einer Ernährungsumstellung beginnst, bestimme am besten zuerst einmal deinen Body-Mass-Index (BMI).

Hier geht’s zu unserem BMI-Rechner – schau gleich mal nach, ob schnell abnehmen überhaupt nötig ist!

Er verschafft dir eine Orientierung, ob dein Gewicht im Normalbereich, etwas darunter oder darüber liegt.

Bitte beachten:

Ab einem BMI von 30 solltest du auf jeden Fall mit einem Arzt sprechen, der dich dabei unterstützt, das Übergewicht gezielt in den Griff zu bekommen.
Aber ganz klar: Wenn das Körpergefühl aus der Balance geraten ist und man sich nicht mehr wohl in seiner Haut fühlt, möchte man abnehmen. Der BMI verrät dir schon einmal, wohin die Reise gehen soll und ob sich eine Diät bei deinem Gewicht überhaupt empfiehlt.

Schnell abnehmen: Ernährung umstellen statt Blitzdiät

Eine Diät oder besser eine langfristige Ernährungsumstellung kann dich bei der Gewichtsabnahme unterstützen. Lass aber lieber die Finger von sogenannten Blitzdiäten, die dir versprechen, in kürzester Zeit extrem viel Gewicht zu verlieren.
Hier lauern Gefahren.

Das sind die Nachteile von Blitzdiäten:

  • Ungesund: Sie sind in Bezug auf die Lebensmittelauswahl meistens sehr einseitig und gewährleisten so keine ausgewogene Ernährung.
  • Fressattacken-Alarm: Sie bedeuten in jedem Fall Verzicht und der Heißhunger lässt nicht lange auf sich warten.
  • Jo-Jo-Effekt: Viele nehmen nach der Diät schnell wieder zu, denn unser Körper ist darauf programmiert, Vorräte für Zeiten des Hungers anzulegen. Wird nach einer Diät also wieder „normal“ gegessen, legt der Körper sich als Schutzmaßnahme Fettpolster an.
  • Falsche Versprechungen: Hinterfrage, was du liest. Eine Gewichtsabnahme ergibt sich stets proportional zur Fettmasse des Körpers. Schwerere Menschen können demnach auch schneller mehr Gewicht verlieren. Verspricht dir eine Diät aus dem Internet oder einer Zeitschrift beispielsweise 10 Kilo in 30 Tagen abzunehmen, kannst du davon ausgehen, dass das nicht dem realistischen Gewichtsverlust einer normal- oder leicht übergewichtigen Person entspricht. Und außerdem:
  • Abnahme ist nicht gleich Abnahme: Durch Blitzdiäten manipulierst du meist nur den Wasserhaushalt deines Körpers. Du verlierst kein Fett, sondern Wasser – das sieht man auch auf der Waage, aber eben nur extrem kurzfristig. Und nicht vergessen: Wenn du weniger isst, trägt dein Magen- und Darmtrakt auch weniger Inhalt – das kann schon mal für 500 bis 1000 g weniger auf der Waage sorgen.

Unser Tipp: Wenn du mithilfe einer Diät schnell (und vor allem langfristig) abnehmen möchtest, prüfe diese zuerst auf Herz und Nieren – unser Diäten-Check macht’s möglich!

Schnell abnehmen bei ausgewogener Ernährung: So organisierst du  dich richtig

Im Rahmen einer bewussten Ernährung musst du auf nichts verzichten, sondern nur bewusst aus dem großen Angebot auswählen und etwas auf die Menge achten. Sogar Süßigkeiten und Knabbereien sind in Maßen erlaubt!

Gleich anschauen und downloaden: Hier findest du unsere Ernährungspyramide, die dir anzeigt, was auf deinem Speiseplan stehen sollte. 

Was kannst du sonst noch tun? Sechs Tipps für ganz Eilige – schnell abnehmen ohne Qualen für den Körper

  • Buntes und frisches Gemüse bzw. Obst sollten deine ständiger Begleiter sein. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, sich an die „5 am Tag“-Regel zu halten. Dabei sollen täglich mindestens fünf Portionen (je eine Hand voll) Gemüse und Obst im Verhältnis 3:2 gegessen werden. Hier geht’s zu unserem praktischen Saisonkalender.
  • Ernähre dich Low Carb: Reduziere Brot, Nudeln & Co., aber verzichte nicht völlig auf Kohlenhydrate. Hier erfährst du alles über das Thema Low-Carb-Ernährung.
  • Lass Lebensmittel mit künstlich zugesetztem Zucker weg. Richte dir stattdessen lieber einen „Cheat Day“ ein, an dem du dich mit einer kleinen Leckerei belohnst.
  • Trinke vor jeder Mahlzeit ein großes Glas stilles Wasser. Es hilft, das Eintreten des Sättingungsgefühl zu beschleunigen.
  • Nimm viel Protein in Form von sorgfältig ausgewählten Fleisch, Fisch sowie Eiern zu sich. Warum Eiweiß wichtig beim Abnehmen ist, liest du hier.
  • Greife außerdem zu gesunden Fetten aus z. B. kaltgepressten Pflanzenölen, Nüssen, Samen, Avocados und Oliven. Alles aber natürlich in Maßen.

Und ganz wichtig: Schnell abnehmen mit Bewegung, Bewegung, Bewegung

Du verlierst in der Regel dann Gewicht, wenn du mehr Energie verbrauchst als du aufnimmst. Wenn du also neben der bewussten Lebensmittelauswahl auch mehr Bewegung und Sport in deinen Alltag bringst, bist du schneller auf der Zielgeraden als durch eine Blitzdiät, die dich müde, umotiviert und schlapp macht. Wie du die besten Voraussetzungen für gesundes und schnelles Abnehmen erfüllst, liest du hier:  

Tipps für mehr Bewegung im Alltag!
  • Versuche, so viele Erledigungen wie möglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen.
  • Lass Aufzüge links liegen und nimm die Treppe.
  • Unternimm doch mal einen kleinen Spaziergang in der Mittagspause.
  • Gehe zusätzlich dreimal pro Woche 30 bis 60 Minuten Walken oder ins Fitness-Studio.
  • Lege direkt los! Ganz einfach von zu Hause aus: Schnappe dir deine Trainingsmatte und befolge unseren sechswöchigen Workout-Plan inklusive Videos, Ernährungs- sowie Verhaltenstipps! Hier geht’s zum Beach Body.
Alles viel zu langweilig?

Schau doch mal in unseren Artikel „Mal was anderes: Trendsportarten für drinnen und draußen!“ – vielleicht inspiriert er dich, Zumba, Slacklinen & Co. auszuprobieren. Und apropos Trends …

Juice Cleanse, Saftkur, Saft-Diät ­– eine beliebte „Schnell abnehmen“-Methode im Kurzcheck

Im Zusammenhang mit „Schnell abnehmen“, dem Fasten- und Detox-Trend hast du sicher auch schon von sogenannten Saftkuren gehört. Wir nehmen diese Methode an dieser Stelle einmal unter die Lupe.

Zwar wirst du mithilfe einer Saft-Diät dein Gewicht nicht langfristig reduzieren können, jedoch kann das Konzept bei der Ernährungsumstellung helfen. Es erhöht deine Achtsamkeit in Bezug auf das Thema Essen, durchbricht das gewohnte Verhalten und kann dir einen Neustart erleichtern.

Wie funktioniert eine Saftkur?
  • Zuerst legst du einige schonende Entlastungstage ein. In dieser Zeit verzichtest du schon auf große Mahlzeiten, Milchprodukte, Weizenmehl, Zucker, Alkohol, Nikotin und Koffein. So bereitest du den Körper langsam auf die Fastenzeit vor, in der du gar keine festen Speisen zu dir nimmst. Manche Menschen unterziehen sich kurz vor der Saftkur auch einer künstlich herbeigeführten Darmentleerung. Alles auf Anfang quasi.
  • Während der Saft-Diät trinkst du im Abstand von ca. zwei Stunden etwa sechs gekühlte Säfte (500 ml) aus Gemüse und/oder Obst täglich. Zusätzlich sind Wasser, Kräutertees und Gemüsebrühe erlaubt.
  • Nach der Kur beginnst du, langsam wieder normal zu essen. Man spricht von Aufbautagen. Achte auf eine ballaststoffreiche, fettarme Ernährung und starte mit Brei oder Suppe, um deinen Magen-Darm-Trakt nicht zu überfordern.

Unser Tipp: Vermeide Kuren, die über einen langen Zeitraum andauern, da sonst ein Nährstoffmangel droht. Ein bis maximal drei Tag/e genügen völlig. Achte beim Obst- und Gemüsekauf außerdem auf Bio-Qualität, damit du keine unerwünschten Stoffe zu dir nimmst. Solltest du deine Säfte bei einem Online-Anbieter kaufen, unbedingt vorher die Inhaltsstoffe checken!

Warum eine Saft-Diät?

Im Englischen spricht man von einer Juice Cleanse, also einer „Reinigung“ mit hilfe von Saft. Der Körper soll von unerwünschten Stoffen wie Chemikalien und Schadstoffen befreit werden, die er aufgrund der vielen künstlichen Zusätze, die man heutzutage in unseren Lebensmitteln findet, gar nicht mehr richtig abbauen könne. Die sogenannten „Schlacken“. Stimmt das? Richtig ist, dass dem Körper während einer Saftkur weniger potentiell schädliche Substanzen zugeführt werden, da der Mensch schlichtweg darauf verzichtet. Der Verdauungstrakt erhält eine Ruhepause. Das viele Trinken „spült“ uns außerdem ordentlich durch, auch das ist richtig.

Juice Cleanse – das Fazit

Laut DGE ist es aber tatsächlich so, dass die Wissenschaft eine Reinigung des Körpers von Schadstoffen gar nicht für nötig hält. Welche Gifte oder Schadstoffe werden bei Saft-Diäten genau abgebaut und wie überhaupt? Darüber gibt es keine belegten Erkenntnisse. Weiter heißt es, ein gesunder menschlicher Körper könne sich selbst „reinigen", indem er unerwünschte Stoffe über Leber, Nieren, Darm, Haut und die Atmung ausscheide. Dennoch, wie eingangs erwähnt, kann eine kurze Saft-Diät in Erwägung gezogen werden, wenn der Wunsch nach einer Ernährungsumstellung oder einer „gefühlten“ Reinigung des Körpers besteht.

Ein bis zwei Kilogramm im Monat: Realistisch statt schnell abnehmen

Wenn du gesund abnehmen möchtest, plane einen Gewichtsverlust von ein bis zwei Kilogramm Gewicht pro Monat ein. Halte zunächst drei Monate Diät und pausiere dann vier bis sechs Wochen, um das neue Gewicht zu halten. So gelingt es besser, sechs bis zehn Kilogramm pro Jahr zu verlieren und dein neues Wohlfühlgewicht auch dauerhaft zu halten.

Wir wünschen alles Gute für den Weg zu deinem persönlichen Traumgewicht!

Quellen zum Artikel

  1. aid Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz e. V.
  2. BMI. https://www.uni-hohenheim.de/wwwin140/info/interaktives/bmi.htm.
  3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Katrin Stücher
Autor:in
Dr. Katrin Stücher
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin

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