
Herbst-Ernährung: Mit Superfood das Immunsystem stärken
Wenn draußen die Blätter bunt werden und die Tage kürzer, spüren wir schnell, wie sich unser Körper nach Wärme und Energie sehnt. Daran sind sicher auch unsere typischen Herbstbegleiter Husten, Schnupfen und Heiserkeit nicht ganz unschuldig. Heißt: Auch unsere Abwehrkräfte brauchen einen kleinen Boost!
Genau hier spielt die Herbst-Ernährung ihre Stärke aus: Saisonales Obst, Gemüse und Nüsse sind jetzt besonders frisch, reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie unterstützen uns bestens dabei, das Immunsystem zu stärken.
Inhalt
Was bedeutet Superfood?
Warum saisonales Superfood jetzt so wichtig sind
Die besten Herbst-Superfoods im Überblick
So baust du Herbst-Superfood in deinen Alltag ein
FAQs
Fazit
Quellen
Was bedeutet Superfood?
Wir sprechen von Superfood, wenn wir Lebensmittel meinen, die durch ihr außergewöhnliches Nährstoffprofil mehr können, als nur satt machen: Sie liefern geballte Mengen an Vitaminen, Antioxidantien oder ungesättigten Fettsäuren. Damit sind sie im Herbst wahre Kraftpakete, die helfen können, Erkältungen vorzubeugen, Entzündungen zu reduzieren und unser Wohlbefinden zu steigern.
Warum saisonales Superfood jetzt so wichtig sind
Frisch & nährstoffreich: Regional geerntetes Obst und Gemüse enthält kurze Zeit nach der Ernte noch besonders viele Vitamine und Mineralstoffe.
Evidenzbasiert: Studien zeigen, dass bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe Entzündungen reduzieren, Zellen schützen und die Immunabwehr stabilisieren können.
Starke Abwehr: Nährstoffdichte Lebensmittel wie Grünkohl oder Sanddorn können durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt zur normalen Funktion des Immunsystems beitragen.
Nachhaltig & günstig: Saisonale Produkte haben kurze Transportwege und schonen Umwelt und Geldbeutel.
Die besten Herbst-Superfoods im Überblick

Kürbis – für Haut, Herz und Heilkraft
Welche Vorteile hat der Kürbis für die Gesundheit? Kürbis liefert Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird – das kann unser Immunsystem, die Augen und die Haut unterstützen. Außerdem enthält er auch Kalium, das Blutdruck und Herzfunktion positiv beeinflussen kann. Kleine Besonderheit: Kürbiskerne enthalten Tryptophan, eine Vorstufe des „Glückshormons“ Serotonin. In Verbindung mit komplexen Kohlenhydraten kann der Körper dieses Tryptophan besonders gut aufnehmen und verwerten.
Genuss-Tipp: Als Suppe, Ofengemüse oder Püree. Die Kernchen sind als Topping oder Snack einfach lecker. Und: Kürbiskernöl ist ein nährstoffreicher Allrounder in deiner Küche.
Kurz gesagt: Kürbis kann die Abwehrkräfte sowie das Herz stärken und sogar die Stimmung heben.

Grünkohl – Vitamin-C-Kick im Herbst
Welche Vorteile hat Grünkohl? Grünkohl liefert besonders viel Vitamin C, dazu Vitamin K, Calcium und Eisen. Diese Nährstoffe unterstützen Immunsystem, Knochen und Blutgerinnung. Etwas Vorsicht ist jedoch bei Personen geboten, die blutverdünnende Medikamente nehmen – sie sollten Vitamin-K-reiche Lebensmittel vermeiden.
Genuss-Tipp: Kurz gegart als Salat oder klassisch geschmort mit Pinkel. Auch gut: als mediterrane Variante in einem Gemüseeintopf mit Bohnen und Kartoffeln, z. B. Ribollita.
Kurz gesagt: Grünkohl ist ein heimisches Vitamin-Powerfood, ideal zur Stärkung der Abwehrkräfte.

Rote Bete – Power fürs Blut
Warum ist Rote Bete so gesund? Sie enthält unter anderem Folat, Eisen und Betanin. Diese Kombination kann die Blutbildung unterstützen, den Sauerstofftransport verbessern und wirkt antioxidativ. Mehr dazu kannst du in Superfood Rote Bete: Warum Foodies sie lieben nachlesen.
Genuss-Tipp: Ob als Carpaccio, frisch gepresster Saft oder wärmende Suppe, Rote Bete lässt sich vielseitig zubereiten. Am besten kombinierst du sie mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln wie Orangensaft oder Zitronensaft, denn Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme.
Kurz gesagt: Rote Bete kann einen positiven Einfluss auf Herz und Blut haben und sorgt ganz nebenbei für leuchtende Farbe auf dem Teller.

Äpfel & Quitten – Doppelpower für Darm und Abwehrkräfte
Welche Vorteile haben Äpfel und Quitten? Beide liefern Pektin, das die Darmflora positiv unterstützen kann, sowie Vitamin C, welches zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen kann.
Genuss-Tipp: Als Kompott oder in Chutney. Beides lässt sich auch auf Kuchen oder in herzhaften Ofengerichten verarbeiten. Während Äpfel roh sehr lecker sind, eignen sich die meisten Quittensorten nicht zum Direktverzehr.
Kurz gesagt: Äpfel und Quitten können Verdauung und Abwehrkräfte des Körpers fördern – ein echt starkes Duo!

Walnüsse & Maronen – echtes Brainfood
Warum sind Walnüsse und Maronen wertvoll? Walnüsse enthalten Omega-3-Fettsäuren und Magnesium, können also kleine knackige Helfer für die normale Funktion von Herz und Gehirn sein. Maronen liefern Kalium, Vitamin C und B-Vitamine für u. a. Nerven und Zellschutz.
Genuss-Tipp: Walnüsse ins Müsli oder als Salat-Topping, Maronen frisch geröstet oder als Suppe.
Kurz gesagt: Walnüsse und Maronen sind perfekte Energiespender für Körper und Geist.

Pilze – Vitamin D aus dem Wald
Was macht Pilze so besonders? Pilze liefern Vitamin D (sofern sie beim Anbau UV-Licht ausgesetzt werden), Eiweiß und Mineralstoffe. Vitamin D kann die Knochen und Immunsystem unterstützen, gerade im dunklen Herbst.
Genuss-Tipp: Gebraten als Beilage, frisch in Salaten, eingelegt als Antipasti oder in Suppen und Eintöpfen.
Kurz gesagt: Pilze können eine natürliche Vitamin-D-Quelle sein. Wichtig, wenn die Sonne sich nur selten zeigt.

Sanddorn & Hagebutten – klitzekleine Vitamin-C-Bomben
Welche Vorteile haben Sanddorn und Hagebutten? Sanddorn enthält bis zu zehnmal mehr Vitamin C als Orangen, ihr findet die Sträucher vor allem im Norden Deutschlands, weil sie sandige Böden und salzige Luft mögen. Hagebutten gibt’s bekanntermaßen überall, sie punkten ebenfalls mit einem hohem Vitamin-C-Gehalt und antioxidativer Wirkung.
Genuss-Tipp: Sanddorn ist roh sehr sauer, er wird daher meist als Saft oder Marmelade verwendet. Oder auch als kleiner Säurekick in Pfannengerichten oder getrocknet als Müslitopping. Hagebutte am besten in Form von Tee, Mus oder Konfitüre genießen. Auch getrocknet als Pulver zum Verfeinern von Smoothies oder Joghurt ist sie eine feine Sache. Roh kann Hagebutte ebenfalls gegessen werden, jedoch nur, wenn du sie sorgfältig entkernst und die Samenhaare entfernst.
Kurz gesagt: Sanddorn und Hagebutten sind echte Immun-Booster direkt vom Strauch.

Unser Expertinnen-Rat
„Viele Herbst-Superfoods enthalten sehr viel Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe. Aber auch Kalium und Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle für Verdauung und Immunsystem. Wichtig ist, die Vielfalt zu nutzen – wer bunt isst, profitiert am meisten.“
Dr. Katrin Stücher
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin
So baust du Herbst-Superfood in deinen Alltag ein
Superfoods lassen sich ganz einfach in deine täglichen Mahlzeiten integrieren. Die richtige Kombi aus Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen ist der Schlüssel. Unser 3-Tage-Mealplan zeigt dir, wie du mit Frühstück, Mittag- und Abendessen abwechslungsreich und ausgewogen durch die Herbsttage kommst. Ohne komplizierte Rezepte und mit Zutaten, die nicht erst aus Übersee anreisen müssen.
3-Tage-Mealplan mit Herbst-Superfoods
Tag 1
Frühstück: Haferflocken-Porridge mit Apfelstückchen, Walnüssen und Zimt
Liefert Ballaststoffe (Hafer, Apfel), Omega-3 (Walnüsse) und Vitamin C
Mittagessen: Bunter Quinoa-Salat mit Rote Bete, Kürbiswürfeln und Feta
Beta-Carotin, Folsäure und Eisen können Abwehrkräfte des Körpers & Energie unterstützen
Abendessen: Hühnersuppe mit viel Wintergemüse (z. B. Karotten, Sellerie, Grünkohl)
Wärmt, kann dein Immunsystem unterstützen und entzündungshemmend wirken.
Tag 2
Frühstück: Vollkornbrot mit Maronencreme und Birnenscheiben
Maronen liefern Kalium und B-Vitamine, Birne bringt Ballaststoffe
Mittagessen: Grünkohl-Ribollita mit Bohnen, Karotten und Kartoffeln
Ballaststoffe + pflanzliche Proteine + Vitamin C = sättigend, unterstützt das Immunsystem und gibt langanhaltende Energie
Abendessen: Pilzrisotto mit Champignons und Parmesan
Ein Soulfood-Klassiker mit Vitamin D, Eiweiß und Mineralstoffen
Tag 3
Frühstück: Naturjoghurt mit Quittenkompott, Hagebuttenpulver und Kürbiskernen
Vitamin C, Ballaststoffe und Tryptophan für einen guten Start in den Tag
Mittagessen: Herbstlicher Feldsalat mit Apfelspalten, Walnüssen und Sanddorn-Vinaigrette
Reich an Antioxidantien, Vitamin C und gesunden Fetten
Abendessen: Ofenkürbis-Spalten mit Kräutern auf Rote-Bete-Carpaccio, dazu Vollkornbrot
Enthält nicht nur Beta-Carotin, Eisen und Ballaststoffe, sondern ist auch echt was fürs Auge!
Lies dazu gerne mal unseren Artikel Hilft Hühnersuppe wirklich gegen Erkältung – ein einfaches Grundrezept gibt‘s inklusive!

FAQs
Muss Superfood immer exotisch sein?
Nein. Heimische Superfoods wie Grünkohl, Walnüsse oder Hagebutten stehen exotischen Lebensmitteln in nichts nach und punkten zusätzlich in Sachen Nachhaltigkeit.
Kann Superfood allein das Immunsystem stark machen?
Superfoods sind wertvolle Helferlein, ersetzen aber keinen gesunden Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung.
Welche Vitamine und Mineralstoffe sind im Herbst besonders wichtig?
Vor allem Vitamin C, Vitamin D, Vitamin A sowie Mineralstoffe wie Eisen oder Zink, das du vorrangig aus proteinreichen Lebensmitteln wie Muskelfleisch, Milchprodukten und Käse, Eier, Fisch, aber auch aus Gemüse und Getreide erhältst.
Gibt es Superfood für den Darm?
Ja, es gibt Lebensmittel, die als Superfood für den Darm gelten. Ballaststoffreiche Pflanzen, fermentierte Produkte und präbiotische Quellen können die guten Darmbakterien füttern, das Darmmikrobiom stärken und damit dein Immunsystem unterstützen. In unserer Themenwelt Darm und Mikrobiom warten jede Menge spannende Artikel rund um das Thema auf dich.
Hilft Superfood beim Abnehmen?
Superfood allein macht nicht schlank. Entscheidend bleibt ein Kaloriendefizit. Einzelne Lebensmittel können aber helfen: Wasserreiche, energiearme Gerichte wie Suppe senken die Aufnahme von Kalorien, Ballaststoffe und Proteine sowie resistente Stärke aus z. B. abgekühlten Kartoffeln machen lange satt und können das Gewichtsmanagement unterstützen. Mehr dazu kannst du auf unserer Instagram-Seite hier nachlesen.
Wie viel Superfood brauche ich pro Tag?
Es gibt keine empfohlene Menge. Hier entscheidet die Vielfalt: Je bunter, desto besser. Wie so oft!
Kann Superfood auch Nachteile haben?
Das ist selten der Fall, aber möglich. Zum Beispiel bei Allergien, übermäßigem Konsum oder speziellen Erkrankungen, die eine besondere Diät erfordern, etwa Niereninsuffizienz, Zöliakie, Gicht oder Diabetes mellitus.
Hilft Superfood bei Blutarmut und Eisenmangel?
Superfoods wie Rote Bete, Grünkohl und Maronen liefern zwar Eisen und Folsäure, bei starkem Mangel sollte aber ein Arzt/eine Ärztin zu Rate gezogen werden.
Macht es einen Unterschied, ob Superfoods frisch oder getrocknet sind?
Ja. Frische Lebensmittel enthalten mehr Vitamine, getrocknete sind praktisch, verlieren aber aufgrund ihrer Verarbeitung oft einiges an Nährstoffen.
Fazit: Herbst-Ernährung ist abwechslungsreich, bunt und lecker!
Die vielen guten Herbstboten von unseren Feldern und Bäumen können deine Abwehrkräfte auf natürliche Weise stärken! Regionale Superfoods aus der Saison sind nicht nur gesund, sondern auch nachhaltiger und frischer. Also, schau dir an, was die Gemüsehändler:innen in deiner Nähe im Angebot haben, und probiere neue Leckereien aus! In unserem Artikel Früchte des Herbsts findest du noch mehr Inspiration.
Quellen
Die große GU Nährwert-Kalorien-Tabelle 2026/27, Gräfe und Unzer Verlag, 2025