Wir können sie sehen, riechen, schmecken und fühlen: Sekundäre Pflanzenstoffe heißen die kleinen Gesundheitshelfer in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide. Die Pflanze braucht sie zum Überleben. Uns unterstützen sie, gesund zu bleiben.
Immer mehr Daten zur Schutzwirkung
Neue Studien bestärken die bestehenden Einschätzungen zu sekundären Pflanzenstoffen und ihren gesundheitsfördernden Wirkungen. Sie können möglicherweise z. B. vor Infektionen durch Bakterien und Pilze schützen – ja, sogar möglicherweise helfen, das Risiko für Herz-Kreislauf- und bestimmte Krebserkrankungen zu senken. Sie können das Immunsystem beeinflussen und positiv auf den Blutdruck und den Cholesterinspiegel wirken. Wahre Multitalente also, die uns die Natur bietet! Greife zu bei der bunten Vielfalt an Obst & Gemüse sowie weiterer pflanzlicher Lebensmittel, dann bist du auf der sicheren Seite. Denn bisher reichen die Informationen zu sekundären Pflanzenstoffen noch nicht aus, um entsprechende Empfehlungen für die Zufuhrmenge abzuleiten.
Reichlich Abwechslung tut gut
Bei der Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen ist Abwechslung auf dem Speiseplan gefragt. Hier ein Überblick über die Gesundheitshelfer mit den komplizierten Namen in unseren Lebensmitteln:
Inhaltsstoffe: | Mögliche Wirkungen: | z. B. enthalten in: |
Carotinoide | Senken das Risiko für Herz-Kreislauf- und bestimmte Krebserkrankungen, Einfluss auf das Immunsystem |
Tomaten, Möhren, Grünkohl, Fenchel, Spinat, Chicorée, Paprika, Aprikosen, Mangos, Kürbis |
Glucosinolate | Schutz vor Krebs |
Sojabohnen, Kartoffeln |
Glucosinolate |
Senkung des Risikos für bestimmte Krebserkrankungen, antibiotisch |
Kohlgemüse, Rettich, Kresse, Radieschen, Sauerkraut, Senf |
Monoterpene | Cholesterinsenkend | Zitrusfrüchten, Gewürzen wie Kümmel, Anis, Fenchel, Koriander, Ingwer |
Phytoöstrogene | Beeinflussen das Immunsystem, Schutz des Knochenstoffwechsels |
Sojabohnen, Hülsenfrüchten, Leinsamen, Kürbiskerne |
Polyphenole | Entzündungshemmend, beeinflussen das Immunsystem, senken das Risiko für Herz-Kreislauf-und bestimmte Krebserkrankungen |
Radieschen, roten Zwiebeln, Auberginen, Kirschen, Trauben, Pflaumen, Erdbeeren, Kakao, Rotwein, Kaffee, schwarzem und grünem Tee |
Saponine | Antibiotisch | Hafer, Hülsenfrüchten, Soja, Spargel, Spinat |
Sulfide | Cholesterin- und blutdrucksenkend, senken das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen |
Knoblauch, Zwiebeln, Porree, Schnittlauch |
„Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung auf die Gesundheit“, DGE-Info (2010)
Die Menge macht’s
Wie viel Obst und Gemüse hast du heute gegessen? Experten empfehlen, mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag zu essen, um alle gesundheitlichen Vorteile nutzen zu können. Wer lieber Saft mag, kann Obst und Gemüse auch trinken. Ersetze eine der fünf täglichen Portionen durch ein Glas Obst- oder Gemüsesaft. Versuche am besten, zu jeder Mahlzeit zumindest eine kleine Portion Gemüse, Salat oder Obst zu essen.
Sekundäre Pflanzenstoffe in Form von Supplementen sind allerdings nicht zu empfehlen. Eine negative Wirkung kann in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden.