Die ältesten Teigwarenrezepte belegen, dass schon vor mehr als 4000 Jahren in China Speisen mit Nudeln kombiniert wurden. Um 1290 soll es Marco Polo gewesen sein, der von dort einige lange dünne Nudelexemplare mit nach Italien brachte.
Jeder Deutsche verzehrt jährlich im Schnitt 5,5 Kilo Nudeln. Hinzu kommen noch Nudelfertiggerichte aus Konserven, aus der Kühltheke oder der Tiefkühlung. Nudeln werden in den unterschiedlichsten Formen angeboten, die der Handel in drei Gruppen einteilt: Langware (z. B. Spaghetti und Makkaroni), Kurzware (z. B. Hörnchen, Spiralen und Spätzle) und Suppennudeln (z. B. Sternchen und Buchstaben). Es gibt allerdings auch Teigwaren der besonderen Art. Zu ihnen gehören z. B. Gemüse- und Vollkornnudeln. Ganz vorn in der Beliebtheitsskala beim Nudelkauf liegen Spaghetti, Makkaroni und Bandnudeln. Neben den Nudeln als Trockenprodukt gibt es auch ein reichhaltiges Angebot an frischen Teigwaren wie gefüllte Ravioli oder Tortellini. Als Instantprodukt zum Übergießen mit heißem Wasser oder als landestypische Spezialitäten sind Nudeln ebenso beliebte Verkaufsschlager. Hier reicht die Palette von schwäbischen Spätzle über asiatische Glasnudeln bis hin zu italienischen Pastavarianten.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Teigwaren haben längst den Ruf des „Dickmachers“ abgelegt. Und nicht nur in der Sportlerernährung wird heute ihr Gehalt an Ballaststoffen sehr geschätzt. Der Ballaststoffanteil ist in Vollkornnudeln allerdings höher als in herkömmlichen Teigwaren. Das Basisrezept für Nudeln ist denkbar einfach: Weizen, Wasser, evtl. Ei und Salz. Nudeln bestehen zu etwa 70 % aus Kohlenhydraten in Form von Stärke. Unter den Mineralstoffen überwiegen Phosphor, Eisen und Magnesium. Nudeln liefern dagegen wenig pflanzliches Eiweiß und Fett.
Nährwerte: | bezogen auf 75 g Rohgewicht, dies entspricht ca. einer großen Beilagenportion von Eierteigwaren |
Energie: | 270 kcal/1.130 kJ |
Eiweiß: | 10 g |
Fett: | 2,1 g |
Cholesterin: | 65 mg |
Kohlenhydrate: | 53 g |
Ballaststoffe: | 2,5 g (8 % der empfohlenen täglichen Zufuhr von 30 g) |
Eisen: | 2,3 mg (17,6 %)* |
Phosphor: | 115 mg (16 %)* |
Vitamin B1: | 0,13 mg (11 %)* |
Niacin: | 1,5 mg (10,7 %)* |
Magnesium: | 32 mg (10 %)* |
Vitamin A: | 45 µg (5 %)* |
* der empfohlenen Tageszufuhr
Quelle: Die große GU Nährwerttabelle, 2006/07. Die empfohlenen Mengen der Tageszufuhr entsprechen den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr (2000) für einen Erwachsenen.
Einkauf und Lagerung
Der günstige Preis macht die Nudeln in jeder Form zu einem gesunden und dazu erschwinglichen Lebensmittel. Etwas teurer sind spezielle Sorten und Variationen, die zumeist in Geschäften mit einer großen Nudelauswahl erhältlich sind. Nudeln können als Trockenprodukt sehr lange gelagert werden. Hierzu eignet sich ein trockener, luftiger Platz mit Zimmertemperatur, am besten nicht in direkter Nähe von anderen, stark riechenden Lebensmitteln. Das attraktive Nudelglas auf dem Küchenschrank ist zur Lagerung eher ungeeignet. Denn durch Lichteinfluss leiden Vitamingehalt, Farbe und Geschmack der Nudeln. Optimal gelagert halten sich Nudeln etwa drei Jahre ohne Geschmacks- und Qualitätsverlust.
Zubereitung
Nudeln sind ein sehr vielseitiges Grundnahrungsmittel. Ob als Beilage, eigenständiges Gericht, als Suppeneinlage oder Süßspeise – für eine abwechslungsreiche gesunde Ernährung bieten Teigwaren fast unbegrenzte Möglichkeiten. Beliebt sind Nudeln sicherlich auch, weil sie relativ unkompliziert, schnell zuzubereiten und einfach zu portionieren sind. Damit sie gelingen, braucht man vor allem einen ausreichend großen Kochtopf und reichlich Wasser. Für 100 g trockene Nudeln sollte man ca. eine Messerspitze Salz auf ein Liter Wasser geben und zum Kochen bringen. Im offenen Topf bei sprudelnd kochendem Wasser werden die Nudeln in 8 bis 10 Minuten bissfest (al dente) gekocht. Wer es weicher mag, lässt die Nudeln einfach etwas länger kochen. Ab und zu eine Nudel aus dem Topf nehmen, abkühlen und probieren – so findet man genau den richtigen Biss nach eigenem Geschmack.
Besonderheiten
Ob als Auflauf, Beilage oder in der Suppe, Nudeln lassen sich abwechslungsreich zubereiten und schmecken Jung und Alt immer wieder gut. Wer auf seine Figur achten möchte, darf bei Nudeln ruhig zweimal zugreifen. Denn nicht die Nudel ist der Dickmacher, sondern die Nudelsaucen sind es. Pasta mit fruchtiger Tomatensauce beispielsweise ist kalorien- und fettärmer als Saucen mit Sahne und Käse.
Nudeln sind aber auch in anderer Hinsicht eine gute Wahl: Da Nudeln, die ausschließlich aus Hartweizen bestehen, kein Ei enthalten, sind sie geeignet, wenn der Blutfettspiegel erhöht ist. Für Menschen, die an einer Zöliakie/Sprue erkrankt sind (Unverträglichkeit gegen Gluten) gibt es spezielle Teigwaren, die nicht aus Weizen, Dinkel oder Roggen, sondern glutenfrei hergestellt sind. Diese sind hauptsächlich in Reformhäusern oder speziellen Abteilungen der Supermärkte erhältlich.