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Tischverhalten muss gelernt sein

Richtiges Essverhalten lernen

2 Min.

Unser Essverhalten schauen wir von unseren Eltern ab. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Kindern schon früh eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung vorlebst. Und wenn du eine angenehme Essatmosphäre schaffst, deine Kinder beim Essen mitbestimmen lässt und ein paar Regeln für das Verhalten bei Tisch aufstellst, legst du den Grundstein für ein genussvolles und zugleich gesundes Essverhalten.

Gemeinsame Mahlzeiten sind lehrreich

Mahlzeiten am Familientisch sind für Kinder Dreh- und Angelpunkt der Esserziehung. Rücksicht nehmen, teilen, aufeinander warten oder zu Wort kommen lassen – situationsbezogen lernen Kinder soziales Verhalten besonders gut. Und Tischmanieren schauen sich Kinder von den Eltern ab. Vereinbare einige Regeln, die für alle gelten, z. B.:

  • Wir waschen die Hände vor dem Essen.
  • Wir sitzen ordentlich am Tisch.
  • Wir fangen erst mit dem Essen an, wenn alle am Tisch sitzen.
  • Wir spielen nicht mit dem Essen.
  • Jeder isst von seinem eigenen Teller.
  • Wir sprechen und trinken nicht mit vollem Mund.
  • Trinken beim Essen ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht!
  • Wir schmatzen und schlürfen nicht.
  • Wir bleiben so lange sitzen, bis alle ihre Mahlzeit beendet haben.
  • Wir schlingen nicht, sondern essen langsam.
  • Beim Tischdecken, Abräumen und Abwaschen helfen alle mit.
     

Schaffe eine angenehme Essatmosphäre

Die Atmosphäre bei Tisch ist für genussvolles Essen und Trinken ebenso wichtig wie die Mahlzeit selbst. Fernsehen, Radio, Zeitung und Spielzeug lenken ab und tragen nicht zur Unterhaltung zwischen den einzelnen Familienmitgliedern bei. Dein Kind sollte zum Essen Ruhe haben. Nur dann kann es wahrnehmen, wann es satt ist und genug gegessen hat. Gespräch und Lachen sind natürlich erlaubt und gewünscht. Denn der Familientisch ist ein Ort der Begegnung. Verschiebe eher unangenehme Themen, z. B. schlechte Schulnoten, auf einen späteren Zeitpunkt.

Den Tisch solltest du so oft es geht schön decken. Dabei können auch schon kleine Kinder mithelfen. Eine schöne Tischdecke, bunte Servietten, Kerzen und Blumen wirken festlich. Wurst und Käse werden auf einem Teller angerichtet und nicht mit dem Papier hingestellt. Brotscheiben gehören ins Brotkörbchen. Speisen sehen in Schüsseln appetitlicher aus als im Kochtopf

Mitbestimmung macht mündige Esser

In früheren Zeiten wurde von Kindern vor allem Gehorsam und Disziplin gefordert. Das galt auch für die Mahlzeiten. Parolen wie: „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!“ oder „Gemacht wird, was die Großen sagen!“ kennen wir alle. Heute plädieren Erziehungswissenschaftler für mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung – auch beim Essverhalten. Schließlich sollen unsere Kinder eines Tages eigenständig Lebensmittel auswählen, die ihrer Gesundheit gut tun.

Bleib also ruhig bei Tisch und diskutier nicht über das Essen, wenn dein Kind Speisen verweigert. Sonst wird es immer wieder versuchen, Machtkämpfe bei Tisch auszutragen. Rege dein Kind lieber zum Probieren an, aber bestehe nicht diktatorisch darauf. Verschmähte Gerichte solltest du jedoch immer mal wieder anbieten. Irgendwann greift dein Kind vielleicht zu – denn Geschmacksvorlieben können sich im Laufe der Zeit verändern.

Außerdem solltest du dein Kind nicht dazu zwingen, den Teller leer zu essen. Sonst werden die inneren Signale mit der Zeit nicht mehr wahrgenommen und dein Kind isst über den Hunger hinaus. Kleine Kinder spüren meistens genau, wann sie hungrig oder satt sind.
 

Bei den Kleinen selbstständiges Essen fördern

Die ersten Schritte beim selbstständigen Essen verursachen viel Unordnung und fordern von den Eltern Geduld und Zeit. Wenn diese knapp ist, gib den Wünschen deiner Sprösslinge zunächst nur bei einfachen Mahlzeiten nach. Eine Scheibe Brot zu schmieren, z. B. mit Frischkäse, schaffen auch die Kleinen – ohne dass anschließend großes Reinemachen angesagt ist. Getränke musst du nicht immer in der Trinkflasche anbieten. Lass deine Kinder öfter aus Becher und Glas trinken, das fördert die Selbstständigkeit. Wasser löscht den Durst und hinterlässt keine Flecken, wenn mal was daneben geht. Auch Milchprodukte, z. B. Nestlé LC1 Joghurt lassen sich unter Aufsicht leicht löffeln.

Marina Conrad
Autor:in
Marina Conrad
Ernährungsökonomin

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