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Bluthochdruck

Hoher Blutdruck: Zeige Eigeninitiative

Rund 20,2 Millionen der Erwachsenen in Deutschland haben einen zu hohen Blutdruck, einige ohne es zu wissen. Denn in der Regel haben die Betroffenen keine Schmerzen. Schwindelgefühle oder Kopfschmerzen können jedoch erste Anzeichen für einen erhöhten Blutdruck sein. Unterstützend zur ärztlichen Behandlung können Betroffene auch selbst dazu beitragen, ihren Blutdruck zu senken. Denn oftmals ist es bereits hilfreich, überflüssige Pfunde zu verlieren, sich mehr zu bewegen und Stress abzubauen. Auch eine salzreduzierte und bewusste Ernährung und der Verzicht auf Alkohol können helfen.


Ab wann ist der Blutdruck zu hoch?

Unter welchem Druck das Blut „steht“, wird durch zwei Zahlen ausgedrückt – durch den so genannten „systolischen“ und den „diastolischen“ Wert. Der erste Wert, also der systolische Druck, liegt immer höher als der zweite Wert. Er entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Arterien drückt. Der zweite Wert, der diastolische Druck, stellt sich ein, wenn sich das Herz entspannt und sich die Herzkammern wieder mit Blut füllen. Als optimal gilt ein Blutdruckwert von unter 120 zu 80 mm Hg. Von einem Bluthochdruck oder einer Hypertonie spricht der Arzt, wenn er bei mehreren Blutdruckmessungen Werte über 140 zu 90 mm Hg gemessen hat. Eine einmalige Messung sagt allerdings noch nicht viel aus, denn Schwankungen des Blutdrucks innerhalb eines Tages sind ganz normal. Auch Nervosität aufgrund der Untersuchung beim Arzt kann beispielsweise den Blutdruck vorübergehend erhöhen. Diagnostiziert wird ein Bluthochdruck daher erst dann, wenn die Werte bei mehreren Messungen und an verschiedenen Tagen von der Norm abweichen. In der Regel wird eine 24-Stunden-Blutdruckmessung zur Diagnose eines Bluthochdrucks durchgeführt.


Schwerstarbeit fürs Herz – nicht ohne Folgen

Meistens treten bei erhöhtem Blutdruck zunächst keine Beschwerden auf. Unbehandelt schädigt der hohe Druck jedoch wichtige Organe wie das Herz, die Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Nieren und die Blutgefäße. Die Folge können lebensgefährliche Krankheiten wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Das ist Grund genug, den eigenen Blutdruck im Auge zu behalten und mit einem gesunden Lebensstil hohem Blutdruck vorzubeugen.


Ursache häufig unbekannt

Bei etwa 85 Prozent der Patienten ist die Ursache für den Bluthochdruck noch weitgehend unbekannt. Allerdings begünstigen verschiedene Faktoren die Entstehung. Neben einer genetischen Veranlagung zählen zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht und Stress dazu. Bei den restlichen 15 Prozent steckt eine andere Grunderkrankung wie eine Hormonstörung oder Nierenleiden dahinter, die gezielt behandelt werden muss. Je nach Höhe des Blutdrucks und Krankengeschichte des Patienten kann als erster Schritt der Therapie bereits ausreichen, den Lebensstil zu ändern, vielleicht etwas abzunehmen, sich mehr zu bewegen und regelmäßig zu entspannen. Verordnet der Arzt blutdrucksenkende Medikamente, kann der Therapieerfolg durch einen gesunden Lebensstil verbessert werden.


Was du als Betroffener tun kannst

So kannst du selbst deinen hohen Blutdruck positiv beeinflussen. Übrigens: Diese Tipps entsprechen den Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährungsweise und sind daher auch zur Vorbeugung wichtig.
 

  • Falls du übergewichtig bist, solltest du dein Körpergewicht reduzieren. Der Grund: Mit den purzelnden Pfunden verringert sich gleichzeitig auch der Blutdruck.
  • Beschränke die Kochsalzzufuhr auf maximal 6 g täglich. Dies gelingt, indem du kochsalzreiche Lebensmittel wie beispielsweise Konserven, Salzgebäck, gepökelte sowie geräucherte Fleisch- und Fischerzeugnisse meidest. Statt Speisen übermäßig zu salzen, besser mit Kräutern oder Gewürzen abschmecken.
  • Ernähre dich ausgewogen mit wenig, aber hochwertigem Fett wie z. B. Raps- und Olivenöl, außerdem reichlich Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, fettarmen Milchprodukten und zwei Seefischmahlzeiten pro Woche z. B. mit Makrele, Hering oder Lachs. Dies wirkt sich positiv auf Blutdruck, Gewicht und Gesundheit aus, wenn du auch insgesamt auf die zugeführten Lebensmittel-Mengen achtest. Der Seefisch liefert beispielsweise wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die zur Aufrechterhaltung einer normalen Herzfunktion beitragen. Weitere Informationen zu einer ausgewogenen Ernährungsweise bietet die Ernährungspyramide.
  • Alkohol kann den Blutdruck steigern. Für Männer wird empfohlen, nicht mehr als 20 g pro Tag und für Frauen nicht mehr als 10 g pro Tag zu trinken. Außerdem sollte nicht jeden Tag, sondern maximal drei- bis viermal pro Woche Alkohol genossen werden. Zum Vergleich: Ein Glas Weißwein (0,2 l) enthält rund 12 g Alkohol, ein Glas Schnaps etwa 6 g. Verzichte aber auch häufiger gänzlich auf alkoholische Getränke.
  • Regelmäßige körperliche Bewegung senkt den Blutdruck und beugt hohem Blutdruck vor. Zu empfehlen sind 5 bis 7 mal in der Woche 30 Minuten Ausdauersportarten wie Walken, Joggen, Schwimmen, Skilanglauf oder Radfahren im normalen Tempo.
  • Nimm dir Zeit zum Entspannen. Vielleicht helfen dir dabei Techniken wie autogenes Training oder Yoga. Mehr über Yoga erfährst du in Stressabbau – Entspannen mit Yoga“.
  • Werde Nichtraucher! Wenn du an Bluthochdruck leidest und gleichzeitig rauchst, steigt dein Risiko für einen Herzinfarkt.
Quellen zum Artikel
  1. Robert-Koch-Institut (2012): Gesundheitssurvey. http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gastg&p_aid=&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=4283.
  2. Deutsche Hochdruckliga e. V. http://www.hochdruckliga.de/
  3. Deutsche Herzstiftung: Unterer und oberer Blutdruckwert: Was ist eigentlich der Unterschied? http://www.herzstiftung.de/Diastolischer-Blutdruck-Systolischer-Blutdruck.html.
  4. Die Blutdruck-Langzeitmessung. http://www.hochdruck-aktuell.de/public/check/check_03_02.htm
  5. aid Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz e. V.
  6. C. Hohmann (2012): Richtige Ernährung nimmt den Druck. http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=30402.

 

Katrin Stücher
Autor:in
Dr. Katrin Stücher
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin

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