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Functional Food: Definition und vermutete Wirkungen

2 Min.

Der Name „funktionelle Lebensmittel“, auf Englisch „Functional Food“, ist dir bestimmt schon im Supermarkt, beim Bäcker oder Metzger und in den Medien begegnet. Diese Lebensmittel enthalten Zutaten, die unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden positiv beeinflussen oder Krankheitsrisiken reduzieren sollen. Omega-3-Brot mit zugesetzten Omega-3-Fettsäuren und ACE-Säfte, die mit den Vitaminen A, C und E angereichert sind, gehören ebenso zum Functional Food wie Margarine mit Phytosterinen oder probiotische Milchprodukte.

Was genau ist Functional Food?

Eine weltweit einheitliche Definition für funktionelle Lebensmittel gibt es nicht. Funktionelle Lebensmittel haben zusätzlich zu ihrem reinen Nährwert noch einen gesundheitlichen Nutzen. Aus ihnen sollen ein verbesserter Gesundheitszustand, ein gesteigertes Wohlbefinden und sogar eine Verminderung von Krankheitsrisiken resultieren. Einen Überblick über die Zutaten und den möglichen Zusatznutzen verschiedener funktioneller Lebensmittel gibt dir die Tabelle. Hier findest du auch mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel, da diesen ebenfalls ein gesundheitlicher Mehrwert zugesprochen wird. Ob sie zum Functional Food gehören oder nicht – dazu gibt es keine übereinstimmende Meinung.

Funktionelle Zutaten, Vitamine und Mineralstoffe

Möglicher Zusatznutzen

Angereicherte Lebensmittel, Beispiele

Nahrungsfasern (Ballaststoffe)

Können zur normalen Darmfunktion oder der Aufrechterhaltung der Cholesterin-Konzentration im Blut beitragen

Müsli, Joghurt, Säfte

Phytosterine

Senken aktiv den Cholesterinspiegel

Margarine und Milchprodukte

Omega-3-Fettsäuren, z. B. alpha-Linolensäure

Tragen zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei

Margarine, Brot und Eier

Langkettige Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure)

Tragen zur normalen Funktion des Herzens bei

Margarine

Kalzium

Säfte, Frühstücksgetränke

Säfte, Müslimischungen, Cerealien, Frühstücksgetränke

Antioxidantien wie Vitamin E

Tragen zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei

Säfte, Frühstücksgetränke

Folsäure

Trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft bei und spielt eine Rolle im Prozess der Zellteilung

Salz
Jod

Trägt zur normalen Funktion der Schilddrüse bei

Mit Jod angereichertes Salz und damit hergestellte Lebensmittel wie Brot

 

Beispiel: funktionelle Lebensmittel mit Antioxidantien

Vitamin C und Vitamin E gehören beispielsweise zu den Antioxidantien, die dazu beitragen können, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Freie Radikale sind aggressive Verbindungen, die wir mit der Nahrung und der Atemluft aufnehmen und die unser Körper auch ständig selbst bildet. Wenn sie überhandnehmen, richten sie Schaden an: Körperzellen werden beschädigt oder sogar zerstört. Vermutlich spielen freie Radikale eine große Rolle bei der Entstehung oder Förderung zahlreicher Krankheiten wie bestimmter Krebsarten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, dass wir ausreichend Antioxidantien zur Abwehr freier Radikale aufnehmen. Enthalten sind Antioxidantien beispielsweise in Obst, Nüssen sowie Gemüse. Ob angereicherte Lebensmittel wie ACE-Produkte ähnlich positiv wirken wie Obst und Gemüse, die natürlicherweise Antioxidantien enthalten, ist bisher nicht abschließend geklärt.

EU-Gesetzgebung: Probiotika

Für die Bewertung von funktionellen Lebensmitteln und Aussagen zu gesundheitlichem Nutzen (Health-Claims) von Nährstoffen und Lebensmitteln ist in der EU die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit – kurz EFSA – zuständig. Hier sind für Probiotika verschiedene Publikationen, die Health-Claims ergeben könnten, eingereicht worden. Es bleibt abzuwarten, wann und in welcher Form sich die EFSA dazu abschließend äußert und welche Aussagen zu Probiotika von der EFSA erlaubt werden und welche nicht.

Quellen zum Artikel

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
  2. EU Register on nutrition and health claims
  3. aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
  4. Bundeslebensmittelschlüssel (BLS)
     
Katrin Stücher
Autor:in
Dr. Katrin Stücher
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin

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