Der wunderbare Geruch von aromatischen Kräutern lässt uns in Urlaubserinnerungen schwelgen! Aber Basilikum, Rosmarin & Co. wachsen nicht nur in südlichen Gefilden, sondern machen sich auch hervorragend auf dem heimischen Balkon, der Fensterbank oder im Garten. Werde doch selbst zum Gärtner und verfeinere deine Speisen mit selbstangebauten Kräutern. Wir verraten, wie du dir einen eigenen kleinen Kräutergarten anlegst!
Mehr Pepp in der Küche
Noch mehr intensiver Geschmack gefällig? Setze auf frische Kräuter! Die aromatischen Pflanzen verleihen Speisen das gewisse Etwas und sind in dekorativen Übertöpfen auf der Fensterbank oder in Kübeln auf dem Balkon oder Garten auch noch schön anzusehen. Greife beim Würzen ruhig beherzt zu den Kräutern, denn durch ihr intensives Aroma kannst du Salz einsparen. Beliebte Küchenkräuter sind beispielsweise Basilikum, Schnittlauch, Dill, Rosmarin, Petersilie, Thymian und Gartenkresse. Basilikum schmeckt hervorragend zu mediterranen Gerichten mit Tomaten, Schnittlauch verleiht Quark, Kartoffelgerichten oder dem Butterbrot eine interessante Schärfe. Dill wiederum verfeinert vor allem Fischgerichte und auch die mediterranen Kräuter Rosmarin sowie Thymian sind köstlich zu Fisch- und Fleischgerichten. Petersilie ist das wohl beliebteste deutsche Küchenkraut und passt wunderbar zu zahlreichen Gemüse-, Fleisch- und Fischspeisen sowie Suppen und Saucen. Die leichte Schärfe der Gartenkresse schmeckt toll zu Salaten, Rohkost, Sandwiches, Eiern und Quark.
Vorbereitung ist alles
Bevor du mit dem Pflanzen so richtig loslegst, brauchst du noch einige Hilfsmittel und Geräte, die dir das Gärtnern erleichtern. Handschuhe, eine Schaufel sowie eine Gießkanne gehören zur Grundausstattung. Die richtige Erde ist für dein kleines Gärtner-Projekt auch von großer Bedeutung.
Wenn du Kräuter auf Balkon, Terrasse oder auf der Fensterbank anbaust, ist auch die Auswahl des richtigen Topfes oder Kübels von Bedeutung. Erkundige dich am besten im Fachhandel, welche Pflanzkübel oder Töpfe geeignet sind. Wichtig bei der Gefäßwahl ist allerdings immer, dass der Topf ein Auszugsloch für überschüssiges Wasser enthält. In Sachen Dünger gilt beim Kräuterpflanzen: Weniger ist mehr, da sich zu starkes Düngen auf das Aroma der Kräuter auswirkt. Auch in diesem Fall wirst du in einem Gartenmarkt professionell beraten. Jetzt steht deinem Gärtner-Projekt nichts mehr im Weg. Also: Ärmel hochgekrempelt, Handschuhe an und los geht’s!
Auf den richtigen Boden kommt es an
Der geeignete Boden oder die geeignete Erde trägt wesentlich zum Gelingen deines Kräuter-Projektes bei. Wenn du diese im Garten anbaust, achte darauf, dass der Boden viel Humus enthält und nährstoffreich (pH-Wert zwischen 6 und 7) ist – in der Apotheke ist Indikatorpapier erhältlich, mit dem man den pH-Wert messen kann. Viele Kräuter benötigen einen nährstoffreichen Boden. Für den Anbau in Töpfen ist eine humus- und nährstoffreiche Pflanz- oder Blumenerde gut geeignet. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano oder Basilikum bilden eine Ausnahme, da sie in der Natur eher auf kargen Böden gedeihen. Bei diesen Kräutern kannst du zusätzlich etwas Sand, Splitt oder feinen Kies unter die Blumenerde oder den Pflanzboden mischen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.
Ein Plätzchen zum Wohlfühlen
Damit deine kleinen Kräuter-Lieblinge wachsen und gedeihen, ist es wichtig, sie am richtigen Standort zu pflanzen. Grundsätzlich lieben Kräuter sonnige und warme, aber windgeschützte Plätze – setze Kräuter im Garten zum Beispiel an einer Hauswand. Am besten pflanzt du Kräuter mit einem ähnlichen Wasserbedarf nebeneinander. Schnittlauch, Estragon und Zitronenmelisse brauchen viel Wasser. Rosmarin, Thymian, Oregano und Salbei bedürfen hingegen nur wenig Wasser. Minze, Kerbel und Kümmel sind Einzelgänger und mögen keine Gesellschaft. Borretsch und Liebstöckel sind wahre Riesen und brauchen sehr viel Platz.
Säen oder pflanzen – das ist die Frage
Welche Kräuter lassen sich gut säen und bei welchen Pflanzen ist es besser, sie direkt als Setzlinge aus der Gärtnerei zu kaufen? Heimische Kräuter wie Fenchel, Kerbel, Kresse und Dill kannst du leicht aus Samen ziehen. Die beste Zeit dafür ist ab Anfang April. Ziehe die Kräuter in beschrifteten Töpfen und befolge bei Aussaat und Aufzug genau die Angaben auf der Packung. Im Mai kannst du dann deine kleinen Pflänzchen nach draußen in den Garten oder auf den Balkon setzen, Pflanzen im Haus müssten dann in einen größeren Topf umgesiedelt werden. Mediterrane und asiatische Kräuter, wie Koriander, sowie Liebstöckel und Petersilie wachsen eher langsam. Bei diesen Pflanzen bietet es sich an, sie als Setzlinge direkt in der Gärtnerei zu kaufen. Pflanzt du diese Kräuter ins Kräuterbeet mit genügend Abstand zueinander oder in großen Kübeln auf Balkon oder Terrasse.
Kräuter auf der Fensterbank
Möchtest du beim Kochen immer direkt frische Kräuter zur Hand haben? Dann empfehlen wir dir den Anbau auf der Fensterbank! Überlege allerdings gut, welche Kräuter du im Haus anbaust. Denn viele Sorten haben einen sehr intensiven Geruch, der sich schnell in den Räumen verbreitet. Gut geeignet für den Anbau im Haus sind beispielsweise Petersilie, Kerbel, Basilikum, Schnittlauch, Salbei, Thymian oder Dill. Sie wachsen ganzjährig und gedeihen gut in Töpfen. Achte darauf, dass die Pflanzen mindestens fünf Stunden Licht am Tag haben – gut geeignet ist ein Standort vor nach Osten oder Westen gelegenen Fenstern und im Winter vor Südfenstern. Beim Gießen solltest du Wasser in den Topf geben und dann warten, bis es versickert ist. Gieße dann ein zweites Mal. Besprühe auch immer wieder mal die Pflanze von oben mit Wasser, denn im Garten werden die Kräuter auch durch den Regen von oben bewässert. Ein Feuchtigkeitsmesser hilft dir übrigens, die Pflanzen immer mit der richtigen Wassermenge zu versorgen.
Jetzt wird geerntet
Bist du schon ganz heiß darauf, deine selbst angebauten Kräuter zu ernten? Die beste Zeit dafür ist der Frühsommer (Ende Mai / Anfang Juni), kurz vor der Blüte. Im Grunde genommen kannst du die ersten Blättchen aber schon abzupfen, wenn die Pflanze groß genug ist. Im Garten ist die beste Erntezeit früh am Morgen, sobald der Tau getrocknet, die Ernte nicht mehr feucht ist und später also nicht schimmelt. Verbrauche die frischen Kräuter sofort, sonst werden sie schnell welk. Alternativ kannst du deine Ernte auch einfrieren oder trocknen. Zum Einfrieren wäschst du die Kräuter kurz ab und trocknest sie gut. Schneide danach die Kräuter klein und gib sie portionsweise in verschließbare Gefrierbeutel und danach in die Gefriertruhe. Wenn du die Pflanzen trocknen möchtest, hänge die Kräuter in Bündeln an einem luftigen, warmen Ort auf oder leg die Bündel auf Küchenkrepp aus. Rascheln die Blätter bei der Berührung leicht, haben die Kräuter den richtigen Trocknungsgrad erreicht. Streife danach die Blätter von den Stängeln und verschließe sie luftdicht in einem Glasgefäß. Bis zu einem Jahr kannst du Kräuter dort aufbewahren.
Quellen zum Artikel
- C. Traub (2010): Küchenkräuter – gesunde Würze ganz einfach. https://www.landwirtschaft-bw.info/servlet/PB/menu/1113358_l1/index.html.
- aid Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz e.V.
- Kräuter im Garten. http://www.blumen-garten-pflanzen.de/kraeutergarten/kraeuter-anpflanzen.htm.