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Ballaststoffe: Natürlich Cholesterin senken & die Verdauung fördern

4 Min.

Ballaststoffe, die Struktur- und Grundgerüste der Pflanzen, tun viel für unsere Gesundheit. Wenn wir genug davon essen, hat das erfreuliche Auswirkungen – zum Beispiel auf unsere Figur, das Herz-Kreislauf-System und die Verdauung. Hier erfährst du mehr über diese besonderen Pflanzenfasern, wo sie zu finden sind und wie du eine ausreichende Menge zu dir nimmst. 

 

Inhalt: 

  • Was sind Ballaststoffe? 

  • Vorteile von Ballaststoffen 

  • Ballaststoffreiche Ernährung: Vorteile und mögliche Nachteile 

  • Ballaststoffreiche Ernährung: Von wegen schwere Kost! 

  • Auf einen Blick: So erreichst du 30 g Ballaststoffe täglich 

  • Deine Ballaststoff-Ration: Erste Tipps & die große Lebensmittel-Tabelle 

  • FAQ-Schnell-Check zum Schluss: Häufig gestellte Fragen zum Thema Ballaststoffe 

  • Fazit 

 

Was sind Ballaststoffe?  

 

 

 

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Ballaststoffe, auch Nahrungsfasern genannt, sind Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel, die im Dünndarm nicht oder nicht vollständig verdaut werden. Sie gelangen größtenteils unverdaut in den Dickdarm und können sich dort zu echten Gesundheitshelfern entwickeln. 

Ballaststoffe sind hauptsächlich kohlenhydrathaltige Verbindungen und kommen fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor, zum Beispiel in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst und Nüssen. Eine Ausnahme ist Chitin, das in den Hüllen von Insekten oder Krebstieren enthalten ist. 

 


 

Vorteile von Ballaststoffen:

1. Geregelte Verdauung: Ballaststoffe können entlasten – echt wahr! 
Ballaststoffe z. B. aus Hafer- oder Gerstenkörnern quellen im Darm, da sie viel Wasser binden. Dadurch wird der Stuhl weich und bekommt ein großes Volumen. Dies wiederum reizt unsere Darmmuskeln, sich zusammenzuziehen und den Darminhalt schnell nach draußen zu befördern. Ballaststoffe aus Vollkorn wie beispielsweise Roggenbrot, tragen zu einer normalen Darmfunktion bei. Mehr zum Thema Verdauung findest du übrigens in unserer dazugehörigen Themenwelt! 


Unser Tipp für eine bessere Verdauung: 
Trinke viel, damit die Ballaststoffe gut quellen können: mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich. Falls du bisher eher ballaststoffarm gegessen hast, geh die Ernährungsumstellung am besten langsam an. Dann hat dein Körper Zeit, sich an die neuen Nahrungsbestandteile zu gewöhnen. Ansonsten kann es zu unangenehmen Blähungen kommen, die aber in der Regel bald wieder verschwinden. 

 

2. Ausgeglichenerer Blutzuckerspiegel: Ballaststoffe helfen gegen Ups & Downs 
Obwohl Ballaststoffe genau wie Zucker auch Kohlenhydrate sind, sorgen bestimmte Ballaststoffe wie Beta-Glucane aus Hafer oder Gerste dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit langsamer und gleichmäßiger ansteigt. Dadurch entstehen weniger starke Peaks. Beispiele für solche Ballaststoffe sind außerdem Pektin aus etwa Äpfeln oder Arabinoxylan aus Weizen- und Roggenvollkorn. 

 

3. Längere Sättigung: Ballaststoffe halten Hunger clever in Schach 
Wenn Ballaststoffe im Darm aufquellen, drücken sie auf die Wände des Verdauungskanals. Für unser Gehirn heißt das, wir sind satt. Durch den hinzukommenden konstanten Blutzuckerspiegel bleibt das Hungersignal des Körpers länger aus, da dieses Signal erst bei sinkendem Blutzucker gesendet wird. 

 

4. Cholesterin senken: Ballaststoffe tricksen den Spiegel aus 
Ein normaler Cholesterinspiegel ist der beste Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bestimmte Ballaststoffe, wie z. B. Pektine und Beta-Glucane wirken ausgleichend auf den Cholesterinspiegel im Blut. Sie befördern Gallensäuren mit dem Stuhl nach draußen. Gallensäuren braucht unser Körper aber für die Fettverdauung. Also holt er sich aus dem Blut Cholesterin, den Baustoff für Gallensäuren. Dadurch wird der Cholesterinspiegel im Blut ausgeglichen. Die tägliche Aufnahme von 3 g Beta-Glucan aus Hafer kann sogar den Cholesterinspiegel senken. Die tägliche Aufnahme von 3 g Beta-Glucan aus Hafer kann sogar den Cholesterinspiegel senken, wie die BELT-Studie gezeigt hat. In dieser Untersuchung führte die Einnahme über acht Wochen bei Erwachsenen mit moderat erhöhtem Cholesterinwert zu einer signifikanten Absenkung des LDL-Cholesterins. 

 

Ballaststoffreiche Ernährung: Vorteile und mögliche Nachteile

Vorteile: 

  • Hilft Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen 

  • Hält lange satt, kann beim Gewichtsmanagement unterstützen  

  • Fördert die Verdauung 

Darauf solltest du achten: 

  • Eine zu schnelle Umstellung kann Blähungen und Bauchschmerzen verursachen 

  

Unser Expertinnen-Rat:  

„Wer sehr empfindlich ist oder eine chronische Darmerkrankung hat, sollte individuell prüfen, welche Ballaststoffquellen verträglich sind und sich bei Bedarf beraten lassen. Eine echte Unverträglichkeit ist selten. Häufig treten zu Beginn Blähungen auf – das ist normal, da sich der Darm erst an größere Mengen gewöhnen muss. Mit einer schrittweisen Umstellung verschwinden die Beschwerden in der Regel schnell.“ 

Dr. Katrin Stücher 
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin

 

Ballaststoffreiche Ernährung: Von wegen schwere Kost! 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag. Vor allem aus Vollkorngetreide hergestellte Produkte wie Brot, Nudeln, Bulgur oder Müsli und Reis liefern unserem Körper reichlich Ballaststoffe. Sie stecken in den äußeren Randschichten des Getreidekorns. Vollkorn-Müsli mit Obst ist eine ballaststoffreiche Kombipackung. Neben Ballaststoffen liefert sie auch noch Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. 

Iss auch viel Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst. Für Obst und Gemüse werden fünf Portionen empfohlen, z. B. zwei Portionen Obst (ca. 250 g) und mindestens drei Portionen Gemüse (ca. 400 g) täglich. 

Tipp: Immer wieder zwischendurch Rohkost, z. B. Möhren, Paprika oder Kohlrabistücke, knabbern bzw. Obst als Zwischenmahlzeit genießen. Waschen und trockne Obst und Gemüse gründlich, aber lass die ballaststoffreiche Schale dran! 

 

Deine Ballaststoff-Ration: Erste Tipps & die große Lebensmittel-Tabelle 

  • Kleiner Tausch, große Wirkung: Mehr Ballaststoffe aufzunehmen wird ganz leicht, wenn du Weißmehlprodukte wie Nudeln und Brot durch Varianten mit Vollkorn ersetzt. Unsere Tabelle gibt dir einen Überblick über den Ballaststoffgehalt ausgewählter Lebensmittel. 

  • Volle Kraft voraus, ohne Windböen: Wenn du es nicht gewohnt bist, ballaststoffreich zu essen, lass dir Zeit mit der Umstellung. Dein Darm muss sich erst an die ungewohnten Nahrungsbestandteile gewöhnen. Wenn die Umstellung schrittweise erfolgt, wird dein Darm nicht rebellieren. Im Gegenteil: Er wird dich mit einer funktionierenden Verdauung belohnen!  

  • Mix it! Eine gute Möglichkeit, seine Ballaststoffzufuhr schrittweise zu erhöhen, ist das Mischen von Weißmehl-Nudeln mit Vollkornnudeln bzw. Jasmin- oder Basmatireis mit Naturreis oder Wildreis. So kannst du das Verhältnis immer weiter nach Bedarf anpassen, bis dein Körper sich an die Ballaststoffe gewöhnt hat. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen lassen sich klein portioniert super in Suppen, Eintöpfe oder auch in eine Pasta-Sauce „einschleusen“. 

 

Kategorie 

Lebensmittel (Portion) 

Ballaststoffe (g) 

Getreideerzeugnisse 

Früchte-Müsli, ohne Zucker (50 g) 

5,0 

 

Vollkornnudeln (50 g Rohware) 

4,0 

 

Roggenvollkornbrot (1 Scheibe, 40 g) 

3,2 

 

Weizenvollkornbrot (1 Scheibe, 40 g) 

2,9 

 

Weizenkleie (6 g) 

2,7 

 

 

Gemüse/Hülsenfrüchte 

Erbsen (60 g Rohware) 

10,0 

 

Rosenkohl (200 g Rohware) 

8,8 

 

Linsen (60 g Rohware) 

7,3 

 

Paprika (200 g Rohware) 

7,2 

 

Karotten (200 g Rohware) 

7,2 

 

Weißkohl (200 g Rohware) 

6,0 

 

Blumenkohl (200 g Rohware) 

5,8 

 

Spargel, grün (200 g Rohware) 

4,4 

 

 

Obst 

Quitte (200g) 

11,8 g 

 

Heidelbeeren (100 g) 

4,9 

 

Himbeeren (100 g) 

4,7 

 

Johannisbeeren, rot/schwarz (100 g) 

3,5 

 

Apfel (125 g) 

2,5 

 

Weintrauben (100 g) 

1,5 

Quelle: Die große GU Nährwert-Kalorien-Tabelle 2026/27, Gräfe und Unzer Verlag, 2025 


 

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FAQ-Schnell-Check zum Schluss: Häufig
 

gestellte Fragen zum Thema Ballaststoffe 

Wie viele Ballaststoffe pro Tag sind gesund? 
Mindestens 30 g pro Tag (DGE). 

Welche Lebensmittel enthalten besonders viele Ballaststoffe? 
Hülsenfrüchte (10 g pro Portion), Vollkornbrot (3–4 g pro Scheibe), Beeren (6–8 g pro Portion). 

Können Ballaststoffe Cholesterin senken? 
Ja, insbesondere lösliche Ballaststoffe wie Beta-Glucane (z. B. aus Hafer). 

Was passiert, wenn man zu viele Ballaststoffe isst? 
Zu schnelle Umstellung kann Blähungen oder Völlegefühl verursachen. Schrittweise steigern! 

Sind Ballaststoffe auch in Fleisch oder Milchprodukten enthalten? 
Nein, Ballaststoffe kommen fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor (z. B. Vollkorn, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte). Tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milch enthalten keine nennenswerten Mengen. 

Helfen Ballaststoffe beim Abnehmen? 
Ja, Ballaststoffe können beim Abnehmen unterstützen. Sie quellen im Magen-Darm-Trakt auf, machen dadurch länger satt und sorgen für einen gleichmäßigeren Blutzuckerspiegel. Das bedeutet bestenfalls: Weniger Heißhunger, weniger Kalorien, die du zusätzlich zu dir nimmst. Außerdem tragen sie zu einer normalen Verdauung bei und fördern ein gesundes Gewichtsmanagement. 

Wenn du überprüfen möchtest, ob dein Gewicht im gesunden Bereich liegt, kannst du hier unseren BMI-Rechner kostenlos nutzen. Mehr Infos zu den Themen Body-Mass-Index, Normalgewicht, Übergewicht und  verschiedenste Ernährungsweisen erhältst du in unserer Themenwelt Abnehmen. 


Fazit

Fakt ist: Ballaststoffe sind als Teil einer ausgewogenen Ernährung unverzichtbar. Sie können deine Verdauung fördern, den Blutzuckerspiegel regulieren, Cholesterin senken und weitere gesundheitliche Vorteile haben. Außerdem halten sie schön lange satt! Mit einem köstlichen Mix aus Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten solltest du die empfohlene Tagesmenge ohne Probleme erreichen. 


 

Katrin Stücher
Autor:in
Dr. Katrin Stücher
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin

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