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Ausgewogene Weihnachten ohne Zunehmen: So klappt’s!

5 Min.

Kling Glöckchen, klingelingeling – endlich wieder Weihnachtszeit! Und ja, die Feiertage sind zum Genießen da, aber sie können es auch in sich haben. Zwischen Plätzchen, Braten und Glühwein sammeln sich schnell überschüssige Kalorien. Figurbewusste fürchten hier ganz besonders, dass die Waage Alarm schlägt. Hier erfährst du, ob die „Zunehmgefahr“ wirklich so hoch ist und wie du genussvoll, aber bewusst durch die Festtage kommst. 

Inhalt 

 

  • Warum wir an Weihnachten zunehmen – der Science Check 

  • Genussvoll essen mit Köpfchen: Strategien für gesunde Feiertage  

  • Ausgewogene Weihnachtsküche: So tauschst du Zutaten clever aus 

  • Ausgewogenes Weihnachtsmenü mit weniger Kalorien  

  • FAQs  

  • Fazit 

  • Quellen 

 

Warum wir an Weihnachten zunehmen – der Science Check

Energieüberschuss durch reichhaltiges Essen und Alkohol 

An Weihnachten steht meist mehr auf dem Tisch, als unser Körper braucht. Fett- und zuckerreiche Speisen und alkoholische Getränke liefern mehrere Hundert zusätzliche Kalorien pro Tag. Ein klassisches Weihnachtsmenü mit Braten, Knödeln, Sauce und Dessert kommt leicht auf bis 2000 Kilokalorien und das ist fast der gesamte Tagesbedarf eines Erwachsenen. Dazu kommt oft Alkohol, der gleich vierfach wirkt. Neben einer Grundlage für einen Brummschädel, liefert er viele „leere“ Kalorien, regt den Appetit an und senkt die Hemmschwelle beim Essen. Mitternachts-Reste-Schnabulieren incoming! 

Wir machen ein Winterschläfchen 

Wenn es draußen kalt und dunkel ist, verbringen wir mehr Zeit drinnen und bewegen uns automatisch weniger. Und dann wäre da ja auch die altbekannte Wintermüdigkeit. Spaziergänge oder Sporteinheiten werden oft auf „nach den Feiertagen“ oder wenn es abends wieder heller ist“, verschoben. Gleichzeitig bleiben die Kalorienmengen gleich oder steigen sogar, was die Energiebilanz zusätzlich verschiebt. 

Stress statt Stille Nacht 

Geschenke besorgen, das Essen organisieren, wer holt Onkel Reinhard ab? Manche Menschen machen drei Kreuze, wenn der Weihnachtstrubel vorüber ist. Zu viel Chaos – und eine Kalorienfalle: Anhaltender Stress kann den Appetit auf schnelle Energie steigern. Wir greifen dann häufiger zu Chips und Plätzchen und erleben ein Gefühl des Trosts. Das aber hält leider nur kurz an. Was bleibt sind zusätzliche Kalorien und oft auch ein schlechtes Gewissen. Lies dazu gerne unseren Artikel Emotionales Essen verstehen: Wenn Gefühle den Appetit steuern. 

Was Studien zeigen 

Laut einer US-Studie nehmen Erwachsene während der Weihnachtszeit im Schnitt rund 0,5 bis 1 Kilogramm zu. Eine aktuelle Übersichtsarbeit von 2023 bestätigt diesen Trend: Über alle zehn ausgewerteten Studien hinweg zeigte sich weltweit eine messbare Gewichtszunahme – in Deutschland etwa 0,6 Prozent des Körpergewichts innerhalb von zehn Tagen. Etwa die Hälfte dieses Plus bleibt bestehen, besonders bei Menschen mit Adipositas, was langfristig zu einer schleichenden Gewichtszunahme führen kann. 

Warum die „Feiertagskilos“ hartnäckig sind 

Nach der kalorienreichen Weihnachtszeit fällt es schwer, wieder in den gewohnten Rhythmus zurückzufinden. Der Körper hat sich an größere Portionen und süßere Speisen gewöhnt. Gleichzeitig kann der Stoffwechsel leicht gedrosselt sein, wenn weniger Bewegung und mehr Energiezufuhr zusammentreffen. Das macht es schwieriger, überschüssige Kilos wieder abzubauen, auch wenn die Gewichtszunahme auf den ersten Blick gering erscheint. 

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Genussvoll essen mit Köpfchen: Strategien für gesunde Feiertage

Wer beim Weihnachtsessen bewusst wählt, achtsam isst und sich zwischendurch bewegt, schlemmt gleich ein bisschen ausgewogener. 

1. Iss achtsam  

Feiern heißt genießen; aber bewusst! Wer langsam isst, spürt besser, wann er satt ist. Und wie wunderbar das Weihnachtsessen wirklich schmeckt. 

  • Spiel Geschmacksdetektiv:in: Gewürze, Texturen, Temperaturen – alles zählt. 

  • Mach‘s wie beim Wein: Erst riechen, dann schmecken. 

  • Zwischen den Gängen kurz innehalten: So bleibt der Genuss im Mittelpunkt. 

2. Portionskontrolle leicht gemacht 

Manchmal reicht es schon, sich ein bisschen selbst zu überlisten. 

  • Kleine Teller, große Wirkung: Teller und Schüsseln im Mini-Format lassen Portionen automatisch üppiger wirken. 

  • Nachschlag mit Verzögerung: Zehn Minuten warten. Dein Körper braucht Zeit, um zu merken, dass er satt ist.  

  • Qualität vor Quantität: Lieber weniger auf dem Teller, aber mit voller Aufmerksamkeit genießen. Das ist auch Anti-Food-Waste! 

3. Dessert ist wunderbar – aber nicht aus Trotz 

Der Nachtisch ist kein Pflichtprogramm. Man darf auch aufhören, wenn’s perfekt war. 

  • Wenn der Körper „genug“ flüstert: Hör hin! 

  • Ohne Schaufel keine Ladung: Löffel absetzen, bevor die Völlerei beginnt. 

  • Schau mal in unseren Artikel Weihnachtssüßigkeiten: So sparst du Zucker im Advent. 

4. Alkohol bewusst genießen 

Alkohol liefert schnell viele „versteckte“ Kalorien und regt zusätzlich den Appetit an. 

  • Ein Glas Wein oder Sekt ist okay, muss aber nicht jeden Gang begleiten. 

  • Denk ans „ZwieWa“! Nach jedem alkoholischen Getränk ein Glas Wasser trinken. 

  • Euer Traditionsmix: Glühwein lieber selbst zubereiten, mit weniger Zucker. 

5. Leichte Soßen & clevere Zubereitung 

Soßen sind oft versteckte Kalorienbomben, das geht auch leichter. Genau wie das Kochen an sich. 

  • Halbfette Sahne oder Alternativen nutzen, Butter ebenfalls ersetzen, püriertes Wurzelgemüse, Pilze oder Zwiebeln sorgen für natürliche Bindung und Geschmackstiefe – ganz ohne Mehlschwitze. 

  • Fettränder vom Fleisch abschneiden, Fett aus der Soße schöpfen. 

  • Sofern möglich: Backen oder Dämpfen statt Braten. 

6. Und zu guter Letzt: Gemüse als Hauptakteur  

  • Gemüse im Weihnachtsmenü bringt Farbe, Vitamine sowie Ballaststoffe auf den Teller und spart Kalorien.  

  • Bunte Beilagen und knackige Salate liegen nicht so schwer im Magen. 

  • Tipp: Kombiniere mit frischem Wintergemüse wie Rosenkohl, Kürbis oder Rote Bete. 

Für weitere Ideen und ausgewogenere Alternativen wirf einen Blick auf unsere Tabelle. 

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Ausgewogene Weihnachtsküche: So tauschst du Zutaten clever aus

Klassische Zutat 

Ausgewogenere Alternative 

Warum sie überzeugt 

Sahne 

Halbfett-Sahne, Joghurt oder eine Mischung aus fettarmer Milch, light Frischkäse und Brühe 

Cremigkeit, aber deutlich weniger Fett 

Butter beim Backen 

Rapsöl oder Pflanzenmargarine 

Mehr ungesättigte Fettsäuren, besser fürs Herz 

Weizenmehl 

Dinkelmehl oder Vollkornmehl 

Mehr Ballaststoffe, längere Sättigung 

Zucker 

Honig, Ahornsirup oder Dattelsirup 

Süße mit Mineralstoffen und Aroma 

Weißbrot oder Baguette 

Vollkornbaguette oder Dinkelbrötchen 

Mehr Nährstoffe, stabilerer Blutzucker 

Speckwürfel (z. B. im Rosenkohl) 

Geröstete Nüsse oder Sonnenblumenkerne 

Knusprig, aromatisch und gesünder 

Bratensoße mit Mehlschwitze 

Saucenfond mit püriertem Gemüse 

Cremig ohne Extra-Fett, dazu intensiver Geschmack 

Kartoffelgratin mit Sahne 

Ofenkartoffeln mit Olivenöl und Rosmarin 

Knusprig, würzig und leichter verdaulich 

Gänsebraten 

Hähnchenbrust, Putenrollbraten oder Lachsfilet 

Magereres Eiweiß, weniger gesättigte Fettsäuren 

Dessert mit Sahne oder Buttercreme 

Quark-, Joghurt- oder Ricotta-Dessert mit Früchten 

Frisch, leicht und trotzdem festlich 

Alkoholhaltige Marinade 

Fruchtsaft, Balsamico oder Kräuteröl 

Bringt Geschmack ohne Promille und Kalorienüberschuss 

Salz 

Kräuter, Zitrone, Pfeffer, Muskat oder Chili 

Mehr Geschmack, weniger Natrium 

Ausgewogenes Weihnachtsmenü mit weniger Kalorien

Vorspeise für Weihnachten: 

Carpaccio von roter, gelber und weißer Bete 

Ein frisches, farbenfrohes Gericht mit feiner Vinaigrette, perfekt als leichter Start in ein festliches Menü und das ganz ohne Verzicht auf Genuss. Eine Zubereitungsanleitung findest du hier 
 

Weihnachtsmenü-Hauptgang: 

Lachsfilet mit Orangen-Rosmarin-Sauce und Ofengemüse 

Zarter Lachs wird im Ofen gegart und mit einer leichten Sauce aus frischem Orangensaft, Honig, Rosmarin und einem Spritzer Zitronensaft serviert. Dazu passt buntes Wintergemüse (z. B. Karotten, Pastinaken, Rosenkohl) und Kartoffeln, die du auch im Ofen rösten und mit Thymian verfeinern kannst. Gemüse zuerst in den Ofen – Lachs nachträglich dazu.  

Vegetarisches Weihnachtsessen als Alternative: 

Cremiges Pilzragout mit Polenta und winterlichen Kräutern 

Ein wärmendes Festessen für alle, die es vegetarisch mögen. Feine Steinpilze, Champignons und Kräuterseitlinge werden in etwas Olivenöl mit Schalotten und Thymian angebraten. Für die cremige Sauce brauchst du keine Sahne – eine Mischung aus Milch, Gemüsebrühe und einem Löffel Frischkäse sorgt für Leichtigkeit und Geschmack. Wichtig: den Frischkäse erst bei milder Hitze einrühren, damit nichts gerinnt. Dazu passt Polenta (weich oder gebraten am Stück) oder Vollkornreis. Frische Petersilie und ein Hauch Muskat runden das Gericht ab. 

 

Dessert zu Weihnachten:  

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Gewürzpochierte Birne mit Vanille-Joghurt-Creme 

Eine elegante Alternative zum klassischen Bratapfel: Saftige Birnen werden in einem Sud aus z. B. Orangensaft, Zimt, Kardamom, Sternanis und Vanille sanft pochiert. Dazu kommt eine luftige Creme aus griechischem Joghurt, Vanille und etwas Honig. Zum Abschluss sorgen gehackte Pistazien und etwas Orangenschale für frische Farbe und feines Aroma.  

Unser Expertinnen-Rat

„Feiertage sind keine Kalorienfalle, wenn man sie achtsam begeht. Es geht nicht darum, alles zu vermeiden, sondern ums bewusste Geniessen – mit etwas Bewegung und Balance.“ 

Dr. Katrin Stücher 
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin 

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Bewegung & Balance: Der Gegenpol zum Festessen

Plätzchen backen zählt nur halb als Workout, aber schon ein Spaziergang durch die Winterluft kann Wunder wirken. Bewegung ist der beste Gegenspieler zu festlichen Schlemmereien: Sie bringt den Kreislauf in Schwung, hilft der Verdauung und sorgt ganz nebenbei für gute Laune. 

  • Nach dem Essen geht’s raus: Spaziergang mit der ganzen Bande, Schneemann bauen, Müll-rausbringen-Rallye – egal, was. Hauptsache, ihr kommt in Schwung.

  • Effekt: Es geht an die frische Luft, wir erhöhen unseren Energieverbrauch, die Verdauung läuft runder und Stress fällt ab. So fühlt sich selbst ein üppiges Menü leichter an. 

Und das Schönste: Bewegung ist das einzige Geschenk, das gleichzeitig Kalorien verbrennt und Glückshormone spendiert. 

 

3 schnelle Tipps für mehr Bewegung unterm Weihnachtsbaum 

  1. Geschenke-Logistik: Wer holen, bringen und verteilen übernimmt, sammelt Extra-Schritte und Pluspunkte beim Christkind

  2. Tanz dich satt: Wenn Last Christmas und All I Want For Christmas laufen, nicht stöhnen, sondern mittanzen. Zehn Minuten reichen.

  3. Lichter-Runde: Nach dem Dessert raus in die Winterluft. In die weihnachtlich geschmückten Fenster schauen, freuen, einmal durchatmen, wiederkommen. 

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FAQ-Schnell-Check zum Schluss: Häufige Fragen zu Ernährung & Gewicht an den Feiertagen 

Wie viel nimmt man durchschnittlich über Weihnachten zu? 
Studien zeigen, dass Erwachsene in der Weihnachtszeit im Schnitt 0,5 bis 1 Kilogramm zunehmen – vor allem durch kalorienreiches Essen, Alkohol und weniger Bewegung. 

Ist es schlimm, wenn ich an Weihnachten zunehme? 
Kurzfristige Schwankungen sind kein Problem. Entscheidend ist, ob du langfristig dein Gewicht wieder stabilisierst. 

Wie kann ich beim Weihnachtsessen Kalorien sparen, ohne auf Genuss zu verzichten? 
Kleinere Portionen, mehr Gemüsebeilagen, weniger Sahnesaucen und bewusstes Essen helfen, die Kalorienbilanz im Gleichgewicht zu halten. 

Hilft Bewegung nach dem Essen beim Kalorienabbau? 
Ja! Spaziergänge nach dem Essen regen Kreislauf und Verdauung an und können den Energieverbrauch leicht erhöhen. 

Wie vermeide ich emotionales Essen in der stressigen Adventszeit? 
Bewusst innehalten, kleine Pausen einplanen, und versuchen, Emotionen anders zu regulieren – etwa durch Entspannung oder Bewegung. 
 

Fazit: Für Genuss gibt’s nicht gleich die Rute

Weihnachten ist und bleibt ein Fest der Leckereien. Und das darf es auch sein. Entscheidend ist nicht das einzelne Festmahl, sondern wie wir uns über das Jahr hinweg ernähren und bewegen. Wer achtsam genießt, auf das eigene Sättigungsgefühl hört und zwischendurch in Bewegung bleibt, braucht keine Angst vor den Feiertagskilos zu haben. Nur wer aus gesundheitlichen Gründen auf bestimmte Speisen verzichten muss oder möchte, sollte bewusst auswählen – muss dabei, wie sich zeigt, aber keineswegs auf den Genuss verzichten.  

 

Quellen

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