
Nachhaltige Ernährung: Essen für die Zukunft!
„Nachhaltige Ernährung“ – wer jetzt intuitiv an eine regionale, saisonale und fleischreduzierte Küche denkt, liegt schon ziemlich richtig. Doch was steckt eigentlich genau dahinter? Wir erklären die Hintergründe und Ziele nachhaltiger Ernährung und wie auch du im Alltag etwas für deine Gesundheit und die des Planeten tun kannst.
Was ist nachhaltige Ernährung?
Nachhaltige Ernährung bezieht sich nicht nur auf unser Essen, sondern berücksichtigt auch all seine gesundheitlichen, ökologischen und sozialen Zusammenhänge. Grund für diese umfassende Betrachtung ist die große Bedeutung von Nahrung und ihrer Erzeugung für unsere Gesundheit und unsere Umwelt. Bereits jetzt zählen Hunger und Überernährung sowie Klimawandel und Ressourcenknappheit zu den dringenden Themen unserer Zeit. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung – schätzungsweise 50 Milliarden Menschen bis 2050 – drohen sie sich weiter zu verschärfen.
Nachhaltige Ernährung ist damit nicht nur Thema auf unseren Tellern, sondern auch Bestandteil globaler und nationaler Nachhaltigkeitsstrategien, die von der World Health Organization (WHO), der Food and Agriculture Organization (FAO) oder der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mitentwickelt werden. Die Prinzipien und Ziele einer nachhaltigen Ernährung sollen helfen, uns und künftigen Generationen ein gesundes Leben auf einem gesunden Planeten zu sichern.
Ernährung beeinflusst Gesundheit, Umwelt und Soziales
Wie kann Ernährung so weitreichend wirken? Das wird deutlich, wenn wir uns die vier Zielbereiche nachhaltiger Ernährung einmal genauer ansehen:
Gesundheit
Umwelt und Klima
Soziales
Tierwohl

Entsprechend dieser Ziele definiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine nachhaltige Ernährung folgendermaßen:
„Eine nachhaltige und gesunde Ernährung besteht aus Ernährungsmustern, die
- alle Aspekte der Gesundheit und des Wohlbefindens einer Person fördern;
- geringe Auswirkungen auf die Umwelt haben und wenig Umweltbelastung verursachen;
- verfügbar, bezahlbar, sicher und fair sind und kulturell akzeptiert werden.
Die Ziele einer nachhaltigen und gesunden Ernährung sind es,
- ein optimales Wachstum und die bestmögliche Entwicklung aller Personen zu erreichen sowie
- die Funktion und das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden in allen Lebensphasen der gegenwärtigen und künftigen Generationen zu begünstigen;
- zur Vorbeugung aller Formen der Fehlernährung (d. h. Unterernährung, Mikronährstoffmangel, Übergewicht und Adipositas) beizutragen;
- das Risiko von ernährungsmitbedingten nichtübertragbaren chronischen Erkrankungen zu verringern sowie
- die Erhaltung der Biodiversität und die Gesundheit des Planeten zu unterstützen.
Nachhaltige und gesunde Ernährungsformen müssen alle Aspekte der Nachhaltigkeit vereinen, um unbeabsichtigte Konsequenzen zu vermeiden.“
FAO (ed.): Sustainable Healthy Diets. Guiding Principles, Rom 2019
Zurück zum Teller: Wie du dich nachhaltig ernähren kannst
Wenn du dich im Alltag nachhaltiger ernähren möchtest, geben dir die Empfehlungen zu einer vollwertigen Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sowie die Planetary Health Diet der EAT-Lancet-Kommission eine gute Orientierung. Beide zeigen auf, wie du deine Nahrung am besten gewichtest, um das Beste für dich und den Planeten herauszuholen. Dabei geht es nicht um strikte Tagespläne, sondern um einen Durchschnitt. Vergleicht man beide Ansätze mit den tatsächlichen Nahrungsgewohnheiten in Deutschland, werden die nötigen Stellschrauben schnell deutlich: mehr Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte – weniger Fleisch!
- Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte: mind. 400g
- Obst inkl. Nüsse: mind. 250g
- Milchprodukte in Milchäquivalenten: 596–728g
- Fleisch, Wurst: 43-86g
- Gemüse inkl. Hülsenfrüchte: 124g
- Obst inkl. Nüsse: 166g
- Milchprodukte in Milchäquivalenten: 443g
- Fleisch, Fleischerzeugnisse und Wurstwaren: 120g
Inspiration gefällig? In unserem Artikel zur Planetary Health Diet verraten wir dir zehn einfache Tipps, wie du deine Ernährung lecker und mit einfachen Mitteln im Alltag nachhaltiger gestaltest.